Zur Methode ADI/TiP
Bei der ADI/TIP handelt es sich um eine psychotherapeutische Methode, die in Brasilien von Dr. Renate Jost de Moreas entwickelt wurde (1975).
In Südamerika sehr bekannt und erfolgreich ist die Methode auf dem Weltkongress für Psychotherapie 1999 in Wien erstmals in Europa vorgestellt worden, u.a. unter Mithilfe von Stefan Dörrer, Christian Kern, Goncalves de Oliveira.
ADI steht für Abordagem Direta do Inconsciente und wird übersetzt mit „Direkter Zugang zum Unbewussten“.
TIP steht dabei für das Ziel der Methode: die „Therapie zur Integrität der Person“.
Der Klient wird zur Entspannung, Problemdistanzierung und Ressourcenaktivierung angeleitet. In diesem Entspannungszustand werden dann die zentralen Probleme mit Hilfe einer Introspektion (nach innen gerichtete Beobachtung) und einer speziellen Fragetechnik verändert.
Näheres zur Methode ADI/TiP
In der Rolle eines Beobachters ruft der Klient Erinnerungen aus dem Unbewussten ab. Durch eine spezielle Fragetechnik angeleitet, werden die Störregister in diesen Szenen herausgearbeitet und verändert.
Bewusst Szenen aus dem Unbewussten abzurufen – das ist zunächst ein Widerspruch!
Unbewusste Erfahrungsinhalte nutzbar zu machen ist bereits Gegenstand vieler therapeutischer Ansätze.
Die Neuigkeit der Methode ADI/TIP besteht in einer sehr speziellen Fragetechnik, die es erlaubt, frühe „Schlüsselmomente“ (Registersätze) zu fokussieren.
Im Therapieprozess erlebt der Klient sich als Protagonist seiner Heilung, weil er selbst signifikante Szenen objektiviert, Störregister decodiert und positive Lebensregister vertieft. Der Klient erfährt somit seine Einflussnahme und seine Entscheidungskompetenz im Sinne von Neubewertung und Aktivierung innerer Heilung.
Grundannahmen
Den Erfahrungen der ADI zufolge liegen unsere körperlichen und seelischen Störungen – bildlich gesprochen – in einigen wenigen „Wurzeln“ verankert. In Analogie zu einem Baum zeigen sich die Auswirkungen der kranken Wurzeln vielfältig in seiner Krone. Niemand käme auf die Idee, alle Blätter der Krone einzeln zu behandeln, sondern vielmehr das Problem in den Wurzeln zu beheben. In unsere Analogie wären die „Wurzeln“ die prägenden Situationen und die „Blätter“ stehen für Symptome, belastende Verhaltensweisen oder negative Entscheidungsmuster.
Es genügt, die wesentlichen prägenden Situationen (Störregister) aufzufinden, die Ursache von Belastungen auf den unterschiedlichen Ebenen des Menschen sein können: auf der körperlichen, psychischen und auf der geistig-spirituellen Ebene.